Erntedank in Lixenried
Lixenried.
Herbstzeit, das bedeutet hierzulande buntes Laub und regnerisches Wetter. Der Herbst ist aber auch Erntezeit für Obst und Gemüse und vieles mehr. Um sich für die gute Ernte zu bedanken und um die Freude über das ertragreiche Jahr zum Ausdruck zu bringen feierten am Sonntag die Lixenrieder Erntedank in ihrer Kirche Mariä Königin.
Für dieses Fest schmückten einige Lixenriederinnen einen wundervollen Erntedankaltar, mit viel Obst und Gemüse und einer Erntekrone, welcher von Pfarrer Franz Merl gesegnet wurde, nicht ohne ein Lob und Dank an die fleißigen Helferinnen auszusprechen.
Coronabedingt zogen diesjährig die Gläubigen nicht nach einer Andacht am Dorfplatz in die Kirche ein. Der Pfarrer begrüßte zu Beginn des Gottesdienstes die Gläubigen mit den Worten „Erntedank ist, wo wir uns als Familie vor Gott in der Kirche versammeln“. Kyrie und Fürbitten wurden von den Kindern vorgetragen und das Evangelium vom Diakon Alfred Dobler.
Die Lesung, vorgetragen von Alexandra Stöberl, erzählte was Gott in 7 Tagen alles schuf. Dies wurde mit gemalten Bildern von der Gemeindereferentin Silvia Fuchs verdeutlicht, welche dann eine kleine Geschichte vortrug, in welcher ein Bauer seine reiche Ernte eingefahren hatte und dessen Frau vorschlug ein Erntedankfest zu feiern. Der Bauer wollte dies nicht mit der Begründung, er habe für die Ernte hart gearbeitet und es sei alleine sein Verdienst. Er wollte ins Wirtshaus gehen und ein Bier auf seinen Erfolg trinken. Am Wegrand traf er eine Familie die nichts hatte als ein Brot und Trauben und deren Vater lud den Bauer ein am einfachen Mahl teilzunehmen. Das Haus dieser Familie war vor wenigen Tagen mit allem Hab und Gut abgebrannt und das einfache Mahl haben sie von Nachbarn bekommen. Der Bauer lehnte dankend ab, da das Essen kaum für die Familie reichte. Der Bauer fragte, warum die Familie nicht klagt über das was ihnen passiert war und der Vater antwortete „warum sollten wir weinen und klagen, wir sind dem Feuer unbeschadet entkommen und danken Gott dafür“. Daraufhin kehrte der Bauer um, lud die Familie zu sich nach Hause ein welche ihm zeigte was es heißt dankbar zu sein und feierte mit ihnen Erntedank.
Laut der Gemeindereferentin ist Essen und Wohnung auch heute nicht für jeden unserer Mitmenschen normal. Gott ruhte am 7. Tag aus und erklärte diesen für heilig. Auch wir sollten an Sonn- und Feiertagen ausruhen von der Not in der Schule, vom Druck in der Arbeit und der Angst vor Kündigung, oder heutzutage der Angst vor Ansteckung. Dies ist abhängig von vielen Sachen und deswegen sollte jeder von uns Erntedank verinnerlichen und das Essen vor dem Verzehr riechen und die Natur erleben, auf das Wunder des Wachsens der Früchte achten. Achtsam sein mit der Natur und mit den Mitmenschen und sie beendete die Geschichte mit der Frage an die Gläubigen „wofür bist du/sind Sie dankbar, was läßt mich zu Gott danke sagen“. Dankbarkeit stärkt unser Immunsystem in der Verbundenheit mit Gott und der Natur.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst feierlich von der Orgelspielerin Hildegard Feiner und der Geigenspielerin Isabella Engl.
Vor dem Schlußsegen bedankte sich der Pfarrer bei allen die den Gottesdienst mitgestaltet haben und allen Helferinnen und Helfern für die Vorbereitung. Jedes Kind bekam vor dem Nachhauseweg ein Bild zum Ausmalen mit einem Rätsel, sowie frische Äpfel und Birnen vom Erntealtar.