Erstmals eine Ehrenwache zum Volkstrauertag
Dalking/Walting.
Das nahende Ende des Kirchenjahres bringt in vielen liturgischen Texten auch das Ende der Zeiten und das Ende der Welt zum Ausdruck. So ist es gleichsam ein schönes Zusammenspiel zwischen dem vorletzten Sonntag im kirchlichen Kalender und dem zeitgleich stattfindenden Volkstrauertag. In der Gemeinde Weiding fand das Gedenken am Samstag im Rahmen der Vorabendmesse im Pfarrort Dalking statt, am Sonntag folgte schließlich die kleine Expositurgemeinde Walting mit einem ebenso würdigen Erinnern.
Und es gibt Gott sei Dank noch Vereinsmitglieder und Pfarrangehörige, die mit ihrer Teilnahme am Volkstrauertag die Bedeutung dieser jährlichen Veranstaltung hervorheben und nach außen tragen.
Vereine halten Gedenken aufrecht
So trafen sich am Samstag-Abend in Dalking Fahnenabordnungen, Vereinsmitglieder und Gläubige, um zuerst die Heilige Messe zu feiern und im Anschluß am Kriegerdenkmal in Dalking der Toten beider Weltkriege zu gedenken. Die Kapelle AuWe hatte dazu die passenden Klänge auf ihren Blasinstrumenten mitgebracht. Am Sonntag folgte schließlich die Mahnwache und das Totengedenken vor der Expositurkirche Walting.
Im Vorfeld dazu waren die Vertreter der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Dalking, die im nächsten Jahr auf 150-jährige Vereinsgeschichte blicken darf, fleißig, um das Denkmal an der Reisacher Straße herauszuputzen und für den Gedenktag zu schmücken. Zusammen mit dem Gemeinderat, Bürgermeister Daniel Paul und Altbürgermeister Karl Holmeier ging es mit den Vereinen und der Blaskapelle AuWe vom Gasthaus Meier hinunter zur Pfarrkirche Dalking, um die Heiligen Geheimnisse zu feiern. Organistin Hildegard Feiner hatte dazu passende Lieder herausgesucht. Auch Pfarrer Franz Merl brachte treffende Worte und Gedanken in seiner Predigt zu diesem wichtigen Gedenktag zum Ausdruck. Mit einem Trauermarsch und dem Kreuz an der Spitze ging es nach der Vorabendmesse hinauf zum Kriegerdenkmal, an dem der Priester mit Gebeten und Fürbitten das Mahnmal segnete und an die Toten und Gefallenen erinnerte.
Immer noch Blutvergießen
Bürgermeister Daniel Paul stellte fest, daß der Volkstrauertag 2025 wiederum unter der traurigen und bedrückenden Tatsache stehe, daß in der Ukraine nach über dreieinhalb Jahren immer noch Blutvergießen herrsche. Die Fünkchen an Hoffnung, die aus den Medien zu hören sind, werden oft wieder jäh erstickt. Und Paul dankte wieder jedem an dieser Feier Anwesenden mit einem Vergelt’s Gott, denn damit bezeuge man, dass man sich unseres Friedens und Wohlstands bewusst sei und auch die gefallenen Landsleute unserer Ortschaften von einst nicht vergesse. Die SuKK Dalking, die im kommenden Jahr auf ihr 150-jähriges Bestehen blicken könne, sei hier im positiven Sinne gegen den Strom der Zeit unterwegs und nachwievor bestens aufgestellt. Auch Vorsitzender Franz Spießl stellte heraus, daß alle, die hier heute versammelt seien, weder Krieg, noch Haß, noch Grauen, noch Begeisterung und Fanatismus von einst erlebt hätten.
Verhandlungstisch statt Krieg
Er bat den Herrgott, die Mächtigen der Welt zu leiten, die Konflikte am Verhandlungstisch und nicht mit Hilfe von Kriegen zu lösen. Sowohl seitens des Veteranenvereins als auch der Gemeinde Weiding wurde im Anschluß ein Kranz niedergelegt. Und erstmals in der Geschichte des Volkstrauertages in Dalking standen mit Timo Krieglsteiner und Alois Daschner zwei Soldaten als Ehrenwache am Kriegerdenkmal. Nach den drei Salutschüssen und der traditionellen Deutschlandhymne fand die würdige Feier ihren Abschluß.
Melodie vom guten Kameraden
Pfarrer Joseph Kata war es schließlich am Sonntag-Morgen vorbehalten, auch in der benachbarten Expositurgemeinde Walting den Volkstrauertag mit der Heiligen Messe zu feiern. In Walting habe die Feuerwehr eine ganz wichtige Funktion, lobte das Gemeindeoberhaupt die dortigen Kameraden. Die Feuerwehr übernehme alljährlich die Mahnwache am Kriegerdenkmal. Auch hier wurde mit Gebeten das Mahnmal gesegnet, Paul legte ein Blumengesteck nieder und Organistin Regina Müller intonierte die Melodie vom guten Kameraden.
